Veranstaltung zur europäischen Verfassung

Zu einer Podiumsdiskussion mit dem Thema : „Was bringt die europäische Verfassung den Bürgern?“ laden die Deutsch-Polnische Gesellschaft Vorpommern e. V. und das Europäische  Informationszentrum Berlin am Donnerstag, dem 25. März 2004, 19.00 Uhr  ins Kommunikationszentrum des BiG nach Greifswald ein.

Podiumsgäste sind Prof. Dr. Claus Dieter Classen, Rechtswissenschaftler an der Universität Greifswald, Angelika Stangneth, Leiterin des Vorpommernstudios des NDR und der Stralsunder Jurist Klaus Mohr, Mitglied des Landtages (SPD). Zur Diskussionsrunde hat sich ebenfalls die Bürgerbeauftragte des Landes M-V, Frau Heike Lorenz, mit ihrem Stellvertreter angemeldet.

Die Veranstaltung befasst sich mit der weiteren Ausgestaltung der EU und den damit verbundenen staatsorganisatorischen und politisch kulturellen Problemen. Die Öffnung der Diskussion für alle Teilnehmer soll dazu beitragen, offene Fragen zur Thematik zu klären.

Zusätzlich wird Frau Dr. Birgit Deckers von der Universität Greifswald ihre Dissertation vorstellen, die sich mit der Rolle der Bevölkerung bei der Regionalentwicklung im nördlichen deutsch-polnischen Grenzraum beschäftigt. Mit dieser Arbeit wurde erstmalig wissenschaftlich untersucht, inwieweit die Bevölkerung unserer Grenzregion die Prozesse von Transformation und EU-Osterweiterung mit trägt. Die interessanten Ausführungen zur Realität vor Ort und zu möglichen Handlungsoptionen in Vorpommern sollen zur Bereicherung der Diskussion beitragen.

Interessenten sind herzlich eingeladen.

Programm Europäische Verfassung

Dissertation zur Rolle der Bevölkerung im nördlichen deutsch- polnischen Grenzraum

Greifswald. Im Georaphischen Institut der Universität Greifswald wurde am 12. Februar 2004 eine Doktorarbeit verteidigt, die anhand von wissenschaftlichen Untersuchungen erstmalig analysiert, inwieweit die ortsansässige Bevölkerung die Prozesse von Transformation und EU-Osterweiterung mit trägt.

Gutachter Prof. Steingrube von der Universität Greifswald und Prof. Dutkowski von der Universität Szczecin sowie die Kommission bestätigten Doktorandin Birgit Deckers ein „Sehr Gut“ für ihre Dissertation zum Thema: „Die raumstrukturelle Wirkung von Transformation und EU-Osterweiterung“. Anhand von Untersuchungsergebnissen im östlichen Vorpommern und westlichen Teilen der Wojewodschaft Westpommern werden in dieser Doktorarbeit Entwicklungsrisiken und –potentiale abgeleitet. Dabei wird festgestellt, dass die Bildung einer gemeinsamen (Euro-)Region bislang wenig erfolgreich war, was u. a. auf eine geringe Entwicklung der Zivilgesellschaft und fehlendes soziales Potential  zurückzuführen sei. Außerdem seien Organisationsstrukturen in der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit anzutreffen, die sich teilweise überlagern oder miteinander konkurrieren, so das Fazit in den Ausführungen.

Als Handlungsoptionen für Vorpommern wird vor allem die Herausbildung des Human- und Sozialkapitals durch Bildung und Information empfohlen, um ein regionales Selbstbewusstsein zu formen. Neue Ansätze in der Regionalpolitik seien notwendig, bei denen mehr auf Menschen gesetzt wird. „Weiche Faktoren“ müssten gezielter durch die Politik Beachtung finden, denn die Menschen der Region müssen bereit sein, die Entwicklung mit zu tragen. Zur Intensivierung der Kontakte sei eine bessere Kommunikationsfähigkeit durch Erlernung der polnischen Sprache notwendig und der Öffentlichkeitsarbeit der Lobbyisten müsse ein höherer Stellenwert beigemessen werden.

Eine besondere Rolle wird bei all diesen Prozessen vor allem den Medien zugeordnet, da sie maßgeblich die öffentliche Meinung bestimmen. „Für Vorpommern insgesamt ist eine Stärkung nach innen und eine gezielte Orientierung nach außen erforderlich…“ , so Doktorandin Birgit Deckers abschließend in einer Zusammenfassung ihrer Dissertation.

DPG Vorpommern e. V. auf gutem Kurs

Mitgliederversammlung wählte neuen Vorstand

Greifswald. Auf  der Mitgliederversammlung der DPG Vorpommern e. V. am 28. 11. 2003 analysierte die Vorsitzende Maria Burow die Arbeit im zweiten Jahr des Bestehens des Vereins. Dabei konnten neben gelungenen Veranstaltungen, wie dem Ersten deutsch-polnischen Salon und der Pommernkonferenz zur Entwicklung einer EU-Bürgergesellschaft vor allem erfolgreiche Projekte im PR-Bereich, in der Vermittlung polnischer Praktikanten und deutsch-polnischer Jugendbegegnungen genannt werden.

Auf die Verwirklichung eines Zentrums für Koordinierung und Vernetzung deutsch-polnischer Aktivitäten hoffte die Gesellschaft durch die Möglichkeit der Etablierung eines Osteuropazentrums in Greifswald durch Bund und Land im Sommer 2003 leider vergeblich. Deshalb konzentriert sich die Arbeit der Gesellschaft  im neuen Jahr auf die schrittweise Einrichtung eines „Leitzentrums“, dass ein Netzwerk erarbeiten, den Informationsaustausch entwickeln, alle den Integrationsprozess betreffenden Aktivitäten koordinieren und  Ansprechpartner der Bürger sein soll.

Bestärkt in ihren Bemühungen wurden die Aktiven der DPG Vorpommern e. V. durch die Akzeptanz ihrer engagierten ehrenamtlichen Arbeit und durch zunehmendes Interesse von Bürgern und Vereinen, die auf Koordinierung und Vernetzung deutsch-polnischer Zusammenarbeit drängen.

Kooperationspartner unterstützten die erfolgreiche Arbeit der Gesellschaft. Dazu gehören u. a. der Verein „Salon Szczeciński“, die Hochschule für Europäische Integration, Szczecin, der Literatursalon Greifswald e. V., der deutsch-polnische Künstlerbund „Ars Pomerania“, „Die Region Vorpommern e. V.“ und  das BiG Bildungszentrum Greifswald. Die Zusammenarbeit soll im neuen Jahr  durch Kooperationsvereinbarungen intensiviert werden.

Neben der aktiven Beteiligung an einer großen Europa-Party anlässlich der Aufnahme Polens in die EU vom 30. April bis 2. Mai 2004 an der Grenze Ahlbeck/Świnoujście und gemeinsamen Veranstaltungen mit den Partnern wird im Herbst 2004 die Pommernkonferenz zur EU-Bürgergesellschaft auf der polnischen Seite Fortsetzung finden.

Zu neuen Mitgliedern im Vorstand wurden Renate Ogonowski, Mitarbeiterin bei der BFAV Riems, als erste Stellvertreterin der Vorsitzenden  und Brigitte Witt, Berufsschullehrerin, als Schriftführerin gewählt. Maria Burow wurde erneut  Vorsitzende, Prof. Dr. Ulrich Drechsel zweiter Stellvertreter und Dr. Michael Harcks Schatzmeister.