Szczecin/Stettin. Zu ihrer ersten Konferenz beim polnischen Nachbarn konnten die Veranstalter, die DPG Vorpommern e. V. und die Friedrich-Ebert- Stiftung am 21./22.Oktober 2004 mehr als 70 Teilnehmer begrüßen. Bereits bei der Vorbereitung der Konferenz entwickelte sich eine zuverlässige Teamarbeit mit der polnischen Seite, besonders mit der Hochschule für Europäische Integration und der Stadtverwaltung Szczecin.
Sowohl die Vorstellung konkreter Projekte der Zusammenarbeit auf Länderebene, als auch die Vorträge zur Arbeit der NRO (Nichtregierungsorganisationen) in Szczecin und für die Entwicklung einer Bürgergesellschaft in Westpommern durch kompetente polnische Referenten überraschten die deutschen Teilnehmer. Denn Informationen wie u. a. über das Bestehen einer Datenbank für NRO, die angestrebte Einrichtung eines Lehrstuhles für die Bürgergesellschaft an der Stettiner Universität und die vielfältigen Projekte auf Landesebene waren den meisten deutschen Teilnehmern vorher nicht bekannt.
Im Mittelpunkt der Diskussion stand die Entwicklung eines Dialogs, der die „Einheit in der Vielfalt“ beinhalten sollte. Demokratische Rechte und Werte als Instrumente der Bürgergesellschaft wurden für das Zusammenwachsen in Pommern für unumgänglich erklärt; ebenso die Akzeptanz und aktive Beteiligung der Bürger der Region. Es wurde u. a. auch die Meinung vertreten, dass sich die Wirtschaft nur in einer gesunden Zivilgesellschaft gut entwickeln könne.
Erfahrungsberichte zu Strukturen des deutsch-polnischen Informationsaustausches, zu „Radio Pomerania“ und zur Arbeit des „Salon Szczecinski“ hatten nicht nur viel Substanz, sondern waren unterhaltsam und informativ. Interessante Podiumsgespräche mit Akteuren von Projekten aus dem Arbeitsmarktbereich, der Wirtschaft, Bildung und Kunst zeigten eindrucksvoll eine vielfältige Zusammenarbeit. Für eine effektivere Kooperation und eine breitere Ausstrahlung durch systematische Öffentlichkeitsarbeit in Pommern stimmten die Teilnehmer der Konferenz der Bildung eines „Kooperations-Teams Pommern“ zu, das noch in diesem Jahr seine Arbeit aufnehmen soll.
Es wird eine paritätische Besetzung des Teams durch Vertreter aus Wissenschaft, Politik und Wirtschaft sowie durch Vertreter der Abteilung für NRO der Stadt Szczecin und des Vorstandes der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Vorpommern (DPG) e. V. angestrebt.
Die III. Pommernkonferenz wurde für Oktober 2005 in Vorpommern vorgeschlagen.