IV. Regionalkonferenz Pommern: „Gemeinsam in Pommern – in der Mitte Europas“ in Szczecin

„Pommerngipfel“ erfolgreich

Szczecin/Stettin. An der IV. Regionalkonferenz Pommern nahmen am 2./3. Juni 2007 ca. 100 polnische und deutsche Interessenten teil. Auf der Konferenz im Plenarsaal  des Stettiner Stadtparlamentes wurden unter dem Thema “Gemeinsam in Pommern – in der Mitte Europas“ Vorträge zu „Wirtschaft und Bürgergesellschaft“, „Zur Rolle der Bürgergesellschaft beim europäischen Integrationsprozess“ und  zum „Dialog der Bürger“ angeboten.

Der zweite Tag war einer historischen Stadtrundfahrt und dem Fest der Stettiner Vereine vorbehalten. Fundierte Informationen über den Wirtschaftsverbund der Stadt Szczecin mit deutschen Kommunen von Koordinatorin der Stadt Szczecin, Urszula Berlinska, und dem Bürgermeister von Pasewalk, Rainer Dambach, fanden als einen neuen zukunftsweisenden Weg für Pommern besonderes Interesse bei den Teilnehmern.

Beifall erhielten auch die Beispiele für das Engagement des VW-Konzerns zur Unterstützung der Bürgergesellschaft in Polen und Deutschland, zu denen Dr. Ekkehardt Wesner, ehemaliger VW-Manager, sprach. Die Politik habe Nachholebedarf  beim notwendigen Verständnis für die Entwicklung einer Bürgergesellschaft, so der Bundestagsabgeordnete Dr. Michael Bürsch. Die Entwicklung der Bürgergesellschaft sei für eine demokratische Gesellschaft unabdingbar. Dafür bedürfe es konkreter Voraussetzungen, die von der Politik geschaffen werden müssten.

Die wissenschaftlichen Ausführungen von Dr. Zdizław Matusewicz zu den Folgen der Transformation für die Entwicklung von Demokratie und Bürgergesellschaft wurden von vielen Teilnehmern als treffend eingeschätzt, denn die für Polen genannten Hemmnisse bei der Entwicklung von Demokratie können zum großen Teil auch auf Ostdeutschland übertragen werden. Konkrete Empfehlungen für die Entwicklung einer Bürgergesellschaft in Pommern konnte Julita Miłosz, Mitarbeiterin im Marschallamt von Westpommern, nicht erteilen. Denn die Entwicklung einer EU-Bürgergesellschaft, so die Referentin,  könne nur durch das Zusammenwirken aller engagierten Bürger, der Wirtschaft und der verantwortlichen Politiker vorangetrieben werden.

Im „Dialog der Bürger in Pommern“ trugen Vorsitzende von Vereinen vier erfolgreiche Projekte deutsch-polnischer Zusammenarbeit vor, die Leidenschaft und Kompetenz ausstrahlten, aber auch Probleme ihrer ehrenamtlichen Arbeit nannten. Alle Themen fanden bei den Teilnehmern großes Interesse und Bedarf zur Diskussion, dem auf Grund von Zeitproblemen nicht entsprochen werden konnte. Deshalb entschieden die Initiatoren, in Zukunft Konferenzen mit Schwerpunkten anzubieten.

Die Konferenzteilnehmer fassten konkrete Beschlüsse in Form von konkreten Schlussfolgerungen für die weitere Arbeit, für deren Verwirklichung sie Forderungen an die Politik, die Medien und die Wirtschaft stellten.

Programm IV. Pommernkonferenz

 

IV. Pommernkonferenz in Stettin

Szczecin/Greifswald. Am 2./3. Juni 2007 führt die Deutsch-Polnische Gesellschaft Vorpommern e. V. zum vierten Mal ihre Pommernkonferenz durch.

Die IV. Regionalkonferenz Pommern wird wie bisher durch die Friedrich- Ebert-Stiftung gefördert und begleitet. Das Büro für Nichtregierungsorganisationen (NGO) der Stadt Szczecin erwies sich erneut als zuverlässiger polnischer Partner bei der konzeptionellen, finanziellen und organisatorischen Vorbereitung. Zur Konferenz, die im Plenarsaal des Stettiner Stadtparlamentes stattfinden wird, haben sich ca. 100 polnische und deutsche Teilnehmer und Referenten angemeldet.

Der Stadtpräsident von Szczecin, Piotr Krzystek, eröffnet die Konferenz. Unter dem Thema „Gemeinsam in Pommern – in der Mitte Europas“ werden u. a. aktive Bürger über ihre grenzüberschreitende ehrenamtliche Arbeit berichten, ihre Projekte vorstellen, und am zweiten Tag beim Fest der Vereine „Unter Platanen“ in Szczecin Kontakte knüpfen und Erfahrungen austauschen.

Zu Beginn der Tagung spricht ein Vertreter des Ministeriums für Arbeit und Sozialpolitik aus Warszawa zur gemeinnützigen Arbeit unter europäischer Perspektive. Experten aus Berlin und Szczecin, Bundestagsabgeordneter Dr. Bürsch und  Dozent Dr. Matusewicz  referieren zur Rolle der Bürgergesellschaft beim europäischen Integrationsprozess und zu den Folgen von Transformation für die Entwicklung von Demokratie.

Konkrete Vorschläge und Voraussetzungen für die Entwicklung der Bürgergesellschaft und für Kooperation der NGO in Pommern, wird Julita Milosz, Stipendiatin der Robert-Bosch- Stiftung, nennen. Zur Förderung bürgerschaftlichen Engagements durch die Wirtschaft spricht Dr. Wesner, ehemaliges Mitglied des Aufsichtsrates der Volkswagen AG und Mitglied des Kuratoriums des Bundesverbandes der DPG.

Über Ziele und Inhalte des neugegründeten Wirtschaftsverbundes deutscher Kommunen mit der Stadt Szczecin werden interessante Ausführungen von Urszula Berlińska, Koordinatorin der Stadt Szczecin und Rainer Dambach, Bürgermeister der Stadt Pasewalk, erwartet. In Auswertung der Podiumsgespräche zu den einzelnen Themen werden Schlussfolgerungen für die weitere gemeinsame Arbeit in Pommern und ein Forderungskatalog an die Politik erarbeitet.

„Kooperationsteam Pommern“ setzt zielstrebig Arbeit fort

Szczecin/Stettin. Am 22. Februar 2005 trafen sich 14 Mitglieder des Kooperationsteams Pommern zu ihrer zweiten Sitzung. Die deutsch-polnische Arbeitsgruppe wurde im Ergebnis der 2. Pommernkonferenz im Oktober 2004 gegründet, um den Prozess des Zusammenwachsens in der Grenzregion durch die Entwicklung eines Netzwerkes für die Region Pommern zu unterstützen. Neben fünf Vertretern des Marschallamtes und der Stadtverwaltung Stettin nahmen von der polnischen Seite Marek Sztark von der Gesellschaft EXPO Szczecin für die Förderung der Entwicklung Westpommerns, Elżbieta Marszalek, Rektorin der Hochschule für Tourismuswirtschaft und Dr. Krzystof Kowalczyk von der Universität Szczecin teil. Die deutsche Seite war durch 6 Mitglieder des Teams vertreten; u. a. durch Vertreter der DPG Vorpommern und des SBC der POMERANIA Anklam.

Nach Auswertung von Recherchen zu bestehenden Netzwerken deutsch-polnischer Zusammenarbeit kam man zu dem Schluss, dass zügige Arbeitsschritte nötig sind, um die Zusammenarbeit von Bürgerinitiativen und NRO zu vernetzen und somit ihre Wirksamkeit zu unterstützen. Dr. Krzystof Kowalzcyk schlug vor, gemeinsam mit der Universität Greifswald Informationen zum Thema „Bürgergesellschaft“ zu erarbeiten und sie zu veröffentlichen. Dabei sollen u. a. Fragen geklärt werden, wie: Was ist Bürgergesellschaft, was sind NGO, wie arbeiten die NGO in beiden Ländern. Als Instrument der weiteren Zusammenarbeit und Koordinierung soll eine Datenbank dienen. Die polnische Seite hatte bereits eine konkrete Software für eine solche Datenbank parat, die von Herrn Marek Sztark vorgeführt wurde. Seine Gesellschaft will diese Software für das deutsch-polnische Netzwerk zur Verfügung stellen. Von Seiten der Stadt Szczecin und des Marschallamtes wurde für die Arbeit des Pommernteams bereits finanzielle Unterstützung zugesagt. Außerdem bot eine Mitarbeiterin des Marschallamtes an, die Möglichkeit der Etablierung einer Arbeitsgruppe für NGO in die gemeinsame Zusammenarbeit auf Länderebene zu prüfen.

Im Ergebnis der Beratung einigte man sich darauf, eine schlüssige Konzeption von zwei Vertretern beider Seiten zu erarbeiten, um das Projekt förderfähig zu machen. Bereits am 7. April soll der Entwurf der Konzeption abschließend diskutiert werden.

In einem Schreiben des polnische Botschafters, Herrn Dr. Andrzej Byrt, an die Deutsch-Polnischen Gesellschaften anlässlich des Deutsch-Polnischen Jahres 2005/2006 wird besonders auf die Unterstützung der Zusammenarbeit von Bürgerinitiativen hingewiesen. Auf Einladung der Bertelsmann-Stiftung wird die Vorsitzende der DPG Vorpommern e. V., Maria Burow,  am 26. Februar 2005 in Berlin an einem Europagespräch mit dem polnischen Präsidenten, Aleksander Kwaśniewski, teilnehmen. Im Auftrag des Pommernteams wird sie von den aktiven Bestrebungen in der pommerschen Grenzregion für die Schaffung einer gemeinsamen Identität durch die Entwicklung einer EU-Bürgergesellschaft berichten.