XII. Regionalkonferenz Pommern: „Grenzüberschreitende Metropolregion Stettin“ in Szczecin

Neue Dimensionen der deutsch-polnischen Zusammenarbeit

Stettin/Szczecin. Am 29. und 30 Mai 2015 fand mit mehr als 100 polnischen und deutschen Teilnehmern und Referenten die XII. Regionalkonferenz Pommern statt, die zum 12. Mal von der Stadt Stettin, der DPG Vorpommern e. V., und der Friedrich-Ebert-Stiftung, organisiert wurde. Zum Thema: Grenzüberschreitende Metropolregion Stettin – Aktive Bürger für eine erfolgreiche Metropolregion – stellten polnische und deutsche Angehörige von Parlament, Regierung und Verwaltung den aktuellen Stand des Entwicklungskonzeptes der grenzüberschreitenden Metropolregion Stettin vor.

Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Stadtpräsidenten von Szczecin, Krzysztof Soska, gab in Vertretung der Staatssekretärin des Energieministeriums, Ina Maria Ulbrich, Frau Christiane Falck-Steffens vom Regionalen Planungsverband Vorpommern einen Überblick zu den Zielen und dem derzeitigen Stand des Entwicklungskonzeptes der Metropolregion Stettin. Irena Stróżyńska, Vizedirektorin des Verbandes der Polnischen Gemeinden der Euroregion Pomerania, berichtete über die erfolgreiche Arbeit auf polnischer Seite.  Über die bisherige Zusammenarbeit auf Regierungsebene im Rahmen der Ostseekooperation  informierte die Landtagspräsidentin von M-V, Frau Sylvia Bretschneider. Sie erwähnte die Stettiner Erklärung der SPD- Landtagsfraktion von August 2014 und unterstrich, die Schwerpunkte der Stettiner Erklärung mit Unterstützung des Landtages umzusetzen. Darin ist u. a. auf den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft hingewiesen.

In einer regen Podiumsdiskussion mit den Referenten kamen Probleme beim Zusammenwachsen des Grenzraumes zur Sprache, deren Behebung durch konkretes Handeln von Politik und Medien gefordert wurden. Dabei ging es vor allem um die Erlernung der Nachbarsprache und den ständigen Informationsaustausch der Nachbarn, der z. T. nur im engeren Grenzraum stattfindet. Über Erfahrungen eines Metropolgebietes berichtete der Geschäftsführer des „Metropolgebietes Szczecin e. V.“ Das Gebiet umfasst neben Stettin ein Gebiet von Stargard Szczeciński bis Swinemünde. Die erfolgreiche gemeinsame Arbeit auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens besteht seit 10 Jahren.

Am zweiten Tag stellten Vertreter der NGO von Stettin und Vorpommern den Stand der Vernetzung der zivilgesellschaftlichen Initiativen vor. Dabei erfuhren die deutschen Teilnehmer von der erstaunlich konkreten Unterstützung der Vereine durch die Politik und die Verwaltung auf der polnischen Seite. Die Vorsitzenden der beiden Deutsch-Polnischen Gesellschaften berichteten über die Entwicklung eines Bürgernetzwerkes Vorpommern, das Anfang Mai 2015 in Anklam gegründet wurde, um u. a. die Mitgestaltung der aktiven Bürger zu ermöglichen und die Voraussetzung für die Bildung einer Netzwerkstruktur für den Themenschwerpunkt der Metropolregion Stettin „Bürger, NGO“ zu schaffen.

Im Anschluss wurden in 3 Workshops Möglichkeiten der deutsch-polnischen Vernetzung diskutiert, um damit den Themenschwerpunkt „Bürger, NGO“ für das Entwicklungskonzept der Metropolregion ausfüllen zu können. Das große Interesse von mehr als 50 polnischen und deutschen Teilnehmern an diesen Workshops übertraf die Erwartungen der Organisatoren. Der Moderator der Konferenz, Pawel Szczyrski, zog auch für den zweiten Teil der Konferenz eine positive Bilanz. Die Ergebnisse der Workshops resultierten in dem Vorhaben, ein weiteres Arbeitstreffen polnischer und deutscher Aktiver für die Entwicklung einer Netzwerkstruktur für die Metropolregion Stettin zu organisieren. Sein Fazit lautete: „Das sind neue Dimensionen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit!“

Programm XII. Pommernkonferenz

V. Regionalkonferenz Pommern: „Von Ahlbeck bis Zittau“ in Greifswald

Medien stellen sich den Fragen der Bürger

Greifswald. Auf der V. Regionalkonferenz Pommern der Deutsch-Polnischen Gesellschaft (DPG) Vorpommern am 22./23. Mai 2008 tauschten mehr als 70 Teilnehmer Erfahrungen zur deutsch-polnischen  Zusammenarbeit entlang der Grenze von „Ahlbeck bis Zittau“ aus. Neben Interessenten aus Mecklenburg-Vorpommern wurden mehr als 30 polnische Bürger herzlich begrüßt; ebenso Vertreter der DPG Sachsen, Brandenburg, Hamburg, Nürnberg und Danzig.

Sechs Journalisten aus allen drei an Polen grenzenden Ländern und aus Szczecin waren nach Greifswald gekommen, um am Podium „Wissen Nachbarn genug voneinander“ teilzunehmen.

Die Berichte aus Sachsen und Brandenburg über vielfältige Aktivitäten sowie über Probleme in ihrer ehrenamtlichen Arbeit sorgten für einen lebendigen Erfahrungsaustausch. Besonders interessant war ein Beitrag einer Mitarbeiterin des Büros für Regionalpartnerschaften aus Ansbach/ Mittelfranken. Getragen von der Kommune organisieren und leiten engagierte Mitarbeiter eine Regionalpartnerschaft mit Limousin/Franreich und der Wojewodschaft Pommern.

Mit dem Entwurf der deutsch-polnischen Publikation „Dialog der Bürger in Pommern“ wurde der Versuch einer Analyse zum derzeitigen Stand der Bürgergesellschaft in Pommern vorgestellt. Außerdem werden darin Bürger beiderseits der Grenze über Begriffe wie „NGO“, „Bürgergesellschaft“, „Netzwerke“ u. a. aufgeklärt, um Demokratie und Bürgergesellschaft in Pommern zu stärken.

Mit Spannung wurden am zweiten Tag die Statements der Journalisten vom „Kurier Szczecinski“, der „Sächsischen Zeitung“, dem „Nordkurier“, der „Ostsee-Zeitung“, dem rbb und dem NDR  verfolgt. Die Zuhörer wurden nicht enttäuscht. Man stellte sich der Verantwortung der Meinungsbildung durch die Medien. Auf die Information der Journalistin der Lausitzredaktion der SZ, Jana Ulbrich, über eine  wöchentlich erscheinende Seite „Nachbarland“ in Ostsachsen reagierte Hans-Joachim Guth vom „Nordkurier“ mit der erfreulichen Bemerkung: „Denkanstöße“.

Die Bevölkerung der Grenzregion müsse informiert und sensibilisiert werden, so Dr. Steffen Adler von der OZ. Dabei gehe es auch um Infos über den Alltag des Nachbarn, seine nationalen Besonderheiten, über Kultur, Tourismus und Politik. Die Frage für das Podium „Wissen Nachbarn genug voneinander“ wurde mit einem klaren „Nein“ beantwortet. Der Grund liege u. a. darin, dass die grenzüberschreitende Berichterstattung noch sporadisch geschehe und man noch am Anfang eines Prozesses stehe. Die Sendungen des rbb und des NDR über den polnischen Nachbarn haben einen guten Zuspruch. Allerdings fehle es besonders im NDR an Informationen über den Alltag in Westpommern, so die Meinung von Teilnehmern.

Im Fazit wurde festgestellt, dass die grenzüberschreitende Berichterstattung Fortschritte gemacht hat. Mit einem kontinuierlichen Angebot an Informationen über den Nachbarn könnten unsere Medien einen noch wirksameren Beitrag für das Zusammenwachsen in den Grenzregionen leisten.

Programm V. Pommernkonferenz