I. Regionalkonferenz Pommern: „Entwicklung einer EU-Bürgergesellschaft in der deutsch-polnischen Grenzregion Vorpommern/Westpommern“ in Greifswald

Deutsch-Polnische Gesellschaft Vorpommern e. V. thematisiert EU-Bürgergesellschaft in Pommern

Greifswald. Zum Thema „Entwicklung einer EU-Bürgergesellschaft in der Grenzregion Vorpommern/ Westpommern“ diskutierten auf Einladung der DPG Vorpommern e. V. und der Friedrich-Ebert-Stiftung am 9. und 10. Oktober 2003 mehr als 80 polnische und deutsche Teilnehmer mit 11 kompetenten Referenten im BIG Bildungszentrum Greifswald. Unter den Teilnehmern befanden sich Abgeordnete und Vertreter aus Swinoujscie und Szczecin sowie Vertreter von polnischen und deutschen Vereinen und Institutionen. Der Stadtpräsident von Szczecin schickte seinen Mitarbeiter Norbert Obrycki. Der OB der Hansestadt Greifswald, Dr. Arthur König, nahm am zweiten Tag ebenfalls an der Konferenz teil.

Interessierte Teilnehmer, kompetente Referenten, gute Simultanübersetzung und ideale Bedingungen im Kommunikationszentrum des BIG trugen zu einer gelungenen Veranstaltung bei.

Zur Einleitung wurden Ausführungen zu den  Begriffen „Bürgergesellschaft“ und „EU-Bürgergesellschaft“ gemacht, die den Teilnehmern als Arbeitspapier zur Verfügung gestellt wurden. Über die Geschichte Pommerns, zur Situation am Vorabend der EU-Osterweiterung in Polen und Deutschland sowie zu den raumordnerischen Gegebenheiten für die Entwicklung Pommerns wurden Vorträge von Professoren der Universitäten Greifswald und Stettin sowie vom Generalkonsul der BRD in Danzig, Herrn von Berg, gehalten. Die Teilnehmer zeigten sich über detaillierte Informationen überrascht, da sie z. T. so nicht bekannt waren. Probleme wurden ungeschminkt genannt, wobei Sachlichkeit und Kompetenz von der Richtigkeit überzeugten.

Besonders interessant waren für die Teilnehmer die Ausführungen von Basil Kerski, Chefredakteur der Zeitschrift „Dialog“, der u. a. zur aktuellen außenpolitischen Problematik von Polen und Deutschland sprach. Ein verlesener Beitrag von Stettiner Mitgliedern des „Salon Sczczecinski“ gegen die Errichtung eines Vertriebenenzentrums in Berlin fand breite Zustimmung. Der in der Diskussion genannte offene Brief der Vorsitzenden des Bundesverbandes der DPG e. V., Angelica Schwall-Düren, zu dieser Problematik wurde auf  Wunsch kopiert und den Teilnehmern zur Verfügung gestellt. In Vorträgen von Dr. Reinhard Klein, Geschäftsführer der deutsch-polnischen Wirtschaftsfördergesellschaft und dem stellvertretenden Staatssekretär im Wirtschaftsministerium von M.-V., Thilo Schelling, wurde über die wirtschaftliche Zusammenarbeit regional und überregional informiert.

Einen Einblick in die aktuelle Situation in Vorpommern und zur deutsch-polnischen Zusammenarbeit  gaben Angelika Stangneth, Studioleiterin im NDR-Vorpommernstudio, Helmut Maletzke vom deutsch-polnischen Künstlerbund ARS POMERANIA und Andreas Seyfert, Vorsitzender der „Region Vorpommern e. V.“. In abschließenden Gesprächen wurden Thesen für die weitere Entwicklung des Annäherungsprozesses und der europäischen Integration  in der Region Vorpommern/ Westpommern diskutiert. Darin werden u. a. die Beteiligung der Bürger bei der Entwicklung von Konzepten der europäischen Integrationspolitik und die Einrichtung einer Institution für Koordinierung und Vernetzung  aller Initiativen beim Prozess des Zusammenwachsens in Pommern gefordert.

Zur schrittweisen Verwirklichung einer intakten EU-Bürgergesellschaft in der Region Pommern einigte man sich auf eine Pommernkonferenz im Herbst 2004 in Westpommern.

Programm I. Pommernkonferenz

Arbeitsberatung beim „Salon Szczecinski“

„Salon Szczecinski“, Literatursalon Greifswald und DPG Vorpommern koordinieren ihre Vorhaben

Szczecin/Greifswald. Zu einer gemeinsamen Sitzung trafen sich die Vorstände des

„Salon Szczecinski“, des Literatursalon Greifswald und der DPG Vorpommern im Novotel Szczecin, um über weitere Zusammenarbeit zu beraten. Man war sich darin einig, dass gemeinsam gestaltete Projekte und Veranstaltungen die Arbeit erleichtern und eine größere Ausstrahlung erreichen. Nach der Vorstellung weiterer Vorhaben der Vereine wurde der „Erste deutsch-polnische Salon“, der am 5. Juni 2003 in Greifswald stattfindet, gemeinsam vorbereitet. Weiterhin beriet man über gegenseitige Unterstützung bedeutsamer Projekte. Dabei waren besonders das Projekt zur Übersetzung literarischer Werke aus dem polnischen und deutschen Teil Pommerns in die jeweilige Sprache des Nachbarn und das Internet- Projekt „Polenkontakte“ für regionale Vernetzung im Gespräch.

Die Etablierung eines Zentrums für Europäische Integration in Greifswald, von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Vorpommern e. V. mit konzeptionellen Vorschlägen von der Politik seit längerem eingefordert, wurde für besonders wichtig erachtet. Deshalb hoffen die Akteure deutsch-polnischer Aktivitäten auf das von der Landesregierung beantragte Osteuropa-Zentrum in Greifswald, das die EU-Osterweiterung in allen Bereichen begleiten soll.

Im Anschluss an die Arbeitsberatung fand zum 19. Male ein unterhaltsamer und interessanter „Salon Szczecinski“ statt. Neben Beiträgen aus Kunst und Literatur sprachen die Präsidentin (Bürgermeisterin) der Stadt Szczecin, Dr. Anna Nowak, und der Neubrandenburger Oberbürgermeister, Dr. Paul Krüger, zur Bedeutung der Regionen im Europäischen Integrationsprozess. Viel Beifall vom zahlreichen Publikum erhielt Frau Dr, Dr. Barb Neumann, Geschäftsführerin der Berufsfachschule Greifswald, die ihr „Geheimnis des Erfolges“ prägnant und offen preisgab.

Ein Jahr Deutsch-Polnische Gesellschaft Vorpommern e. V.

Greifswald. Am 18. Januar 2003 kann die Deutsch-Polnische Gesellschaft Vorpommern e. V. auf ein erfolgreiches Jahr. zurückblicken. Seit der Gründung, eines eigenständigen Vereins wurden in ehrenamtlicher Arbeit vielfältige Projekte, Veranstaltungen und Konferenzen organisiert sowie Grundlagen für einen gut funktionierenden Verein geschaffen. Mit ihrer konkreten Arbeit verfolgten die Mitglieder der Gesellschaft vor allem das Ziel, den Menschen in Vorpommern den polnischen Nachbarn näher zu bringen und durch Informationsaustausch und Koordinierung eine breite Lobby für deutsch-polnische Zusammenarbeit in der Grenzregion zu schaffen.

Neben Veranstaltungen zu „Swinemünde“ und zur „Kultur“ mit dem Stettiner Verein „Salon Szczecinski“ gab es einen Workshop zu Fördermitteln und einen interessanten Stammtisch zu „Radio Pomerania“. Im Ergebnis einer zweitägigen Konferenz über Koordinierung entstand ein Projekt zur Vernetzung grenzüberschreitender Zusammenarbeit , das in diesem Jahr mit Unterstützung von Vertretern aller Kreise und Städte Vorpommerns verwirklicht wird.

Die deutsch-polnische Journalistentagung im November 2002 machte auf die Verbesserung grenzüberschreitender Berichterstattung aufmerksam, wobei bereits auch gute Erfahrungen ausgetauscht werden konnten. Von der DPG Vorpommern e. V. wurde anlässlich der Präsentation Westpommerns in M-V erstmalig eine deutsch-polnische Broschüre über Greifswald herausgegeben.

Regelmäßige Presseberichte über konkrete Arbeit erbrachten Dank Unterstützung der regionalen Presse ein 26-seitiges Medienecho des Vereins. Vertreter des Vereins nahmen am Deutsch-Polnischen Kongreß in Frankfurt/Main sowie an Konferenzen und Veranstaltungen zur EU-Osterweiterung teil. Gute Zusammenarbeit mit anderen DPG, besonders mit der DPG Rostock und der DPG in M-V wurden durch Teilnahme an Veranstaltungen und gegenseitigen Informationsaustausch angestrebt.

Anspruchsvolle Veranstaltungen und Projekte für das Jahr 2003 sind bereits in Vorbereitung. So werden neben Projekten in einzelnen Arbeitskreisen ein „Internet-Pool zur regionalen Vernetzung deutsch-polnischer Aktivitäten“ und eine deutsch-polnische Broschüre über Ostvorpommern erarbeitet. Exkursionen nach Szczecin und Swinoujscie sind ebenso geplant, wie eine gemeinsame Veranstaltung mit dem Literatursalon Greifswald und dem „Salon Szczecinski“. Für Mai und September 2003 werden eine Tagung zur „Entwicklung einer EU-Bürgergesellschaft“ und eine „Regionalkonferenz Pommern“ vorbereitet. Ein besonderes Anliegen der DPG Vorpommern ist die Etablierung eines Zentrums für Europäische Integration, um als Kompetenzzentrum besonders den Bürgern der Grenzregion professionell zur Seite zu stehen.