Im November veranstaltete die DPG Vorpommern mit dem Landesbüro Mecklenburg-Vorpommern der Friedrich-Ebert-Stiftung ein Seminar zu „Opposition und gesellschaftliches Engagement in Polen heute: Das Beispiel Stettin“. Ziel der Studienreise nach Szczecin war es nicht nur, zu erfahren, warum es zum Regierungswechsel und der hohen Zustimmung zur aktuellen polnischen Regierung gekommen ist. Das Seminar sollte auch die aktuellen politischen und sozialen Gegenbewegungen und deren Aktivitäten unter der nationalkonservativen Regierung am Beispiel Westpommerns und der Stadt Stettin (Szczecin) in den Blick nehmen.
Nach einem Einführungsvortrag von Adam Traczyk vom Think Tank Global.Lab aus Warschau, gab es spannendende Diskussionen mit Vertreterinnen und Vertretern von Oppositionsparteien: Zbigniew W. Paszkowski von der liberalen Nowoczesna (Die Moderne), Maria Serafinowicz von der neuen linken Partia Razem (Partei Gemeinsam) und von Albin Majkowski vom Bündnis der Demokratischen Linken (SLD) – die ihre Erfahrungen und Eindrücke der oppositionellen Arbeit eindrucksvoll vermittelten. Der zweite Tag der Studienreise startete mit einem Besuch im Dietrich-Bonhoeffer-Zentrum. Dort stellten sich gesellschaftliche Initiativen und soziale Bewegungen mit deren Erfahrungen und Arbeitsbedingungen im ersten Jahr der polnischen PiS-Regierung vor. Auf dem Podium bot sich den Betreibern des Zentrums, Magda und Falko Reichardt, zunächst die Möglichkeit, den anwesenden Gästen über die Arbeit des Zentrums im deutsch-polnischen Kontext zu berichten und über den Wandel der deutsch-polnischen Verständigung und Zusammenarbeit in den vergangenen 25 Jahren zu informieren.
Anschließend stellten Mikołaj Marecki vom Komitet Obrony Demokracji (Komitee zur Verteidigung der Demokratie), Jan Górski von der Initiative Refugees Welcome Szczecin sowie Bogna Czałczyńska, Regionalrepräsentantin des Kongres Kobiet (Frauenkongress) die von ihnen repräsentierten Projekte, Organisationen und Initiativen vor. Abgeschlossen wurde das Seminar mit einer kontrovers und emotional geführten Diskussion über den Einfluss der politisch-parlamentarischen Arbeit der national-konservativen Regierung auf die polnische Gesellschaft.
Einen guten Überblick zur Thematik gibt eine Diskussion in Radio Pomerania, mit Beteiligung der DPG Vorpommern unter: http://www.ndr.de/radiomv/Radio-Pomerania-28122016,audio307318.html.

Zehn Tage lang vom 17. bis 26. November 2016 laden die polnischen Kulturtage polenmARkT mit einem vielfältigen Programm ein, an zahlreichen Orten in Greifswald die facettenreiche und äußerst spannende polnische Kultur live zu erleben. Lesungen mit Autoren wie Krzysztof Niewrzęda und Agnieszka Kowaluk gehören ebenso dazu wie ein Literaturprogramm speziell für Kinder mit der Kinderbuchautorin Roksana Jędrzejewska-Wróbel und dem Greifswalder Theaterpädagogen Jan Holten in der “Schachtel” und in der Stadtbibliothek. Im Café Koeppen wird Hannes Rittig Auszüge des Debütromans “Sitzen vier Polen im Auto” von Alexandra Tobor präsentieren.