Polnische und deutsche Senioren stellen Forderungen an die EU für die Bewältigung des demographischen Wandels

Greifswald. Am Dienstag, dem 19. März 2013, diskutierten polnische und deutsche Senioren im Pommerschen Landesmuseum Greifswald die Situation der älteren Generation in Deutschland und Polen. In Zusammenarbeit mit der DPG Vorpommern e. V.,der Seniorenakademie Greifswalder Bodden/Vorpommern, der AG 60 plus der SPD und dem Polnisch-Deutschen Frauen-Forum Świnoujście hatte die Friedrich-Ebert-Stiftung zu
dieser Veranstaltung eingeladen.

Trotz schwieriger Witterungsbedingungen waren mehr als 40 Teilnehmer aus Mecklenburg, Vorpommern, Greifswald und Świnoujście gekommen. Polnische und deutsche Referenten gaben Einblicke in die sozialpolitischen Systeme der beiden EU-Länder. Im Mittelpunkt der anschließenden Diskussion standen neben der Solidarität zwischen den Generationen Forderungen an die Politik für die Schaffung materieller Voraussetzungen und sozialer Leistungen für aktives Altern. Nachahmenswert fanden die deutschen Teilnehmer das unentgeltliche Seniorenticket in Polen, das nicht nur für Kultur, sondern auch für ÖPNV bedeutende Vergünstigungen gewährt.

Nach einer lebhaften Diskussion zu Auswirkungen der Euro- Krise auf Renten und Sicherungssysteme einigten sich die polnischen und deutschen Teilnehmer darauf, einen gemeinsamen Forderungskatalog für die Bewältigung des demographischen Wandels in der EU zu erarbeiten und an entsprechende Institutionen der EU weiterzuleiten.

IX. Regionalkonferenz Pommern: „Die Rolle des Sports bei der Annäherung der Nachbarn in der deutsch-polnischen Grenzregion Pommern“ in Zinnowitz

Sport hat „Brückenfunktion“ bei der Annäherung der Nachbarn in der Grenzregion

Zinnowitz. Am 12. und 13. Oktober 2012 trafen sich ca. 100 polnische und deutsche Sportinteressierte im Sport- und Ferienhotel „Baltic“ im Ostseebad Zinnowitz, das den Teilnehmern sehr gute Bedingungen bot. Die Friedrich-Ebert-Stiftung, die DPG Vorpommern e. V. und Vertreter der Stadtverwaltung Szczecin hatten zu ihrer IX. Pommernkonferenz eingeladen und erstmalig den Sport bei der Annäherung der Nachbarn in der deutsch-polnischen Region Pommern thematisiert.

Zur Bedeutung des Sports für deutsch-polnische Verständigung sprach Gerd Hamm, Vertreter des Landessportbundes von M-V. Die Vorsitzende des Kreissportbundes, Virginia Paul-Walther, berichtete über den Stand der Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Sports in der Grenzregion. Beispiele einer „Gelebten Nachbarschaft durch gemeinsame Sportveranstaltungen“ wurden vom Vorsitzenden der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in M-V e. V., Klaus Wils, von Elzbieta Piela-Mielczarek vom Polnisch-Deutschen Frauen-Forum Świnoujście, von Jürgen Schütze über den „Usedom-Marathon“ und von Jozef Kazaniecki aus Goleniow lebendig vorgetragen.

Mit Interesse wurde ein Bericht über die Situation im Sport in der Wojewodschaft Westpommern verfolgt, der von Pawel Bartnik, Geschäftsführer der Pomerania in Szczecin vorgetragen wurde. Die Finanzierung des Sports in Polen sei vorrangig über die Kommunen geregelt, Sponsoren spielten aber auch eine wichtige Rolle, so der sportbegeisterte Referent. Von Irena Stróźyńska, stellvertretende Geschäftsführerin der Pomerania in Szczecin, wurden Möglichkeiten für die Unterstützung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Sports vorgestellt. Über die Zukunft des neuen Polnisch-Deutschen Sport- und Kulturzentrums in Człopa, das mit Hilfe der Partnergemeinde Neuenkirchen bei Greifswald errichtet wurde, sprach Jerzy Bekker, Vertreter der Stadt und Gemeinde Człopa.

Dr. Ringo Wagner, ehemaliger Student der Sportwissenschaften der Uni Greifswald, berichtete in einem interessanten Vortrag über die „Anfänge des Sports in der Euroregion POMERANIA“. Das Resümee des Bürgermeisters von Ahlbeck/Heringsdorf, Lars Petersen, zum sportlichen Großereignis der Fußball-EM, verwies neben einer guten nachhaltigen Werbung für die Insel auf Defizite in der Vorbereitung, die vor allem die fehlende Zusammenarbeit mit den übrigen Ostseebädern der Insel, besonders aber die mangelnde Einbeziehung von Świnoujście betrafen.

In den Vorträgen und lebhaften Diskussionen wurde dem Sport eine „Brückenfunktion“ für die Verständigung zugesprochen. Besondere Integrationschancen ergeben sich u. a. daraus, dass die Sprachbarrieren keine große Rolle spielen, sich bei Wettkämpfen viele Menschen treffen und auch andere Bereiche, wie z. B. Volksfeste,  tangiert werden. Im Fazit der Konferenz wird auch unterstrichen, dass die Beteiligung der Jugend im Sport überwiegt, wobei alle Altersklassen, auch Behinderte, berücksichtigt werden sollten. Die Teilnehmer waren sich darüber einig, dass das Ehrenamt im Sport unerlässlich ist und einer besseren Unterstützung  von Seiten des jeweiligen Landes und der Kommunen bedarf.

Als Schlussfolgerung  für mehr gemeinsame Sportveranstaltungen wurde ein Netzwerk favorisiert. Das Fazit einer Teilnehmerin: „Eine gute und sinnvolle Veranstaltung. Gerade im Sport lässt sich viel bewegen.“

Programm IX. Pommernkonferenz

IX. Regionalkonferenz Pommern zum Sport

Zinnowitz. Die IX. Pommernkonferenz findet am 12. und 13. Oktober 2012 im Sport- und Ferienhotel „Baltic“ im Ostseebad Zinnowitz zum Thema: „Die Rolle des Sports bei der Annäherung der Nachbarn in der deutsch-polnischen Grenzregion Pommern“ statt. Zu den Veranstaltern zählen neben der Friedrich-Ebert-Stiftung, der DPG Vorpommern und der Stadt Stettin auch der Kreis Vorpommern-Greifswald.

Führende Sportfunktionäre aus beiden Ländern sowie polnische und deutsche Sportbegeisterte stellen bisherige gemeinsame sportliche Begegnungen in unserer Grenzregion vor. Neben einer Analyse der erfolgten Förderungen im Sportbereich mit EU-Mitteln werden auch Möglichkeiten für die Unterstützung einer breiteren Zusammenarbeit auf dem Gebiet des Sports vorgestellt.

Die Teilnehmer erhalten einen unterhaltsamen Rückblick zum sportlichen Großereignis, dem Nebenschauplatz der Fußball-Europameisterschaft 2012 auf Usedom. Vorschläge für eine engere Zusammenarbeit im Sport sollen u. a. am Beispiel der “Europäischen Sportakademie“ in Brandenburg erarbeitet werden.

Es haben sich bereits mehr als 80 Teilnehmer aus Szczecin und Świnoujście sowie aus dem Kreis Vorpommern-Greifswald angemeldet.