DPG begrüßt die Entwicklung eines Verkehrskonzeptes für Usedom

Stralsund. Die Deutsch-Polnische Gesellschaft (DPG) Vorpommern hat auf ihrer Vorstandssitzung die Notwendigkeit betont, ein Verkehrskonzept für die Insel Usedom zu erstellen. Dieses Konzept muss in eine grenzüberschreitende Verkehrsplanung eingebunden werden. „Leider wurde in den letzten zwei Jahren für die Probleme mit dem Verkehr auf der Insel häufig die Ursache im polnischen Nachbarn gesucht“, meinte der erste stellvertretende Vorsitzender der DPG Dr. Przemysław Jackowski. Der Tunnel in Swinemünde zeigt nur auf, wie überfällig eine deutsch-polnische integrierte Verkehrslösung für Usedom und die Region um das Stettiner Haff ist.

Dazu gehören beispielsweise auch folgende Herausforderungen:

  • Mit dem Tunnel unter der Swine wird der Flughafen Heringsdorf nur noch eine Autostunde vom Stettiner Flughafen entfernt sein.
  • Die im Bau befindliche Schnellstraße 6 entlang der polnischen Ostseeküste und die geplante Westumfahrung um Stettin werden nach Fertigstellung zusätzlichen Verkehr bringen.

Daher bedarf es nach Ansicht der DPG Vorpommern eines Verkehrskonzeptes, das die gesamte Grenzregion und alle Verkehrsträger in den Blick nimmt, nicht nur die Insel Usedom. Jackowski betont weiter „Es ist wichtig für die wirtschaftliche Entwicklung einer gemeinsamen Metropolregion, dass die Chancen des Swinemünder Hafens, des Stettiner Flughafens und der Ostsee-Schnellstraße auch für Vorpommern zugänglicher werden, ohne dass die Bewohnerinnen und Bewohner auf Usedom darunter leiden“. Daher begrüßt der Vorstand der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Vorpommern die Ankündigung der Ministerpräsidentin Manuela Schwesig, gemeinsam mit der Insel ein Verkehrskonzept zu entwickeln, und die Übernahme der Planungskosten für den Wiederaufbau der Bahn-Südanbindung mit der Karniner Brücke durch das Land. Außerdem begrüßt die DPG Vorpommern die Bemühungen um die Ortumgehung Zirchow.

2018-1

Liebe Mitglieder und Freunde der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Vorpommern,

das 100. Jahr der polnischen Unabhängigkeit hat mit einigen Kontroversen um die polnische Politik begonnen. Aber für die guten deutsch-polnischen Beziehungen sind wir alle verantwortlich: Regierungen, gesellschaftliche Organisationen und jeder einzelne. Auch wenn es in letzten Monaten schwerfällt, niemand kann in kontroversen Themen und Diskussionen die alleinige Wahrheit beanspruchen. Die Qualität der deutsch-polnischen Zusammenarbeit misst sich nicht daran, dass wir zu allen Sachfragen immer von vornherein die gleichen Ansichten haben. Die Qualität der Kommunikation hängt jedoch davon ab, dass wir bereit sind, Argumente des anderen die notwendige Aufmerksamkeit zu schenken und aufrichtig miteinander um gemeinsame Lösungen zu ringen. In der gegenwärtigen Zeit kommt den Zivilgesellschaften in Polen und in Deutschland eine größere Verantwortung zu als jemals zuvor, wenn es um den Erhalt und den Ausbau von Vertrauen und der Zusammenarbeit zwischen Deutschen und Polen geht. Gerade jetzt sind die polnische und die deutsche Zivilgesellschaft, sind die zahlreichen an guter Zusammenarbeit Interessierten und die Engagierten aufgefordert, die Verbindungen auf allen Ebenen zu stärken. Deutsche und Polen sind Nachbarn und werden auch in Zukunft Nachbarn sein. Beide Länder bilden die Mitte Europas. Sie stehen daher in der gemeinsamen Verpflichtung, sich immer wieder aufs Neue nicht nur im Interesse beider Gesellschaften, sondern auch Europas für eine gute Nachbarschaft einzusetzen. Dabei müssen die Werte einer demokratischen und offenen Gesellschaft und der gemeinsame Einsatz für Frieden und Freiheit in Europa auch in Zukunft das Fundament der deutsch-polnischen Beziehungen bleiben!

Mit besten Grüßen

Anna Gatzke, Dr. Przemysław Jackowski, Matthias Diekhoff, Oliver Pielmann, Niels Gatzke, Martin Schröter, Dr. Marek Fiałek