2016-2

Liebe Mitglieder und Freunde der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Vorpommern,

das 25. Jubiläum der Unterzeichnung des Vertrages über gute Nachbarschaft und freundschaftliche Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Polen steht für ein Vierteljahrhundert, in dem Vorpommern und Westpommern immer weiter zusammengewachsen sind. Wirtschaftlich, gesellschaftlich und politisch kam es innerhalb von wenigen Jahren in unserer Grenzregion zu solch engen Verflechtungen, wie wir sie uns lange Zeit nicht hätten träumen lassen. Insbesondere die Belebung der Dörfer im Raum Löcknitz zeigt, welche Vorteile wir in der Region von einem vereinigten und friedlichen Europa genießen können. Die überregionalen Debatten der letzten Monate haben gezeigt, wie schnell das Verhältnis auf eine harte Probe gestellt werden kann. Dennoch verstehen sich Deutschland und Polen als wichtige Partner innerhalb der Europäischen Union. Aber auch diese befindet sich spätestens nach dem Referendum in Großbritannien in einer tiefen Krise. Auf beide Themen haben wir in den letzten Wochen in unserer Arbeit reagiert, in dem Glauben, dass die Zusammenarbeit zwischen den Menschen gerade dann, wenn es auf Regierungsebene schwieriger wird, besonders wichtig ist.

Mit freundlichen Grüßen

Anna Gatzke, Martin Müller-Butz, Mattias Diekhoff, Niels Gatzke, Dr. Marek Fiałek, Julia Bartels, Martin Schröter

XII. Regionalkonferenz Pommern: „Grenzüberschreitende Metropolregion Stettin“ in Szczecin

Neue Dimensionen der deutsch-polnischen Zusammenarbeit

Stettin/Szczecin. Am 29. und 30 Mai 2015 fand mit mehr als 100 polnischen und deutschen Teilnehmern und Referenten die XII. Regionalkonferenz Pommern statt, die zum 12. Mal von der Stadt Stettin, der DPG Vorpommern e. V., und der Friedrich-Ebert-Stiftung, organisiert wurde. Zum Thema: Grenzüberschreitende Metropolregion Stettin – Aktive Bürger für eine erfolgreiche Metropolregion – stellten polnische und deutsche Angehörige von Parlament, Regierung und Verwaltung den aktuellen Stand des Entwicklungskonzeptes der grenzüberschreitenden Metropolregion Stettin vor.

Nach der Begrüßung durch den stellvertretenden Stadtpräsidenten von Szczecin, Krzysztof Soska, gab in Vertretung der Staatssekretärin des Energieministeriums, Ina Maria Ulbrich, Frau Christiane Falck-Steffens vom Regionalen Planungsverband Vorpommern einen Überblick zu den Zielen und dem derzeitigen Stand des Entwicklungskonzeptes der Metropolregion Stettin. Irena Stróżyńska, Vizedirektorin des Verbandes der Polnischen Gemeinden der Euroregion Pomerania, berichtete über die erfolgreiche Arbeit auf polnischer Seite.  Über die bisherige Zusammenarbeit auf Regierungsebene im Rahmen der Ostseekooperation  informierte die Landtagspräsidentin von M-V, Frau Sylvia Bretschneider. Sie erwähnte die Stettiner Erklärung der SPD- Landtagsfraktion von August 2014 und unterstrich, die Schwerpunkte der Stettiner Erklärung mit Unterstützung des Landtages umzusetzen. Darin ist u. a. auf den weiteren Ausbau der Zusammenarbeit der Zivilgesellschaft hingewiesen.

In einer regen Podiumsdiskussion mit den Referenten kamen Probleme beim Zusammenwachsen des Grenzraumes zur Sprache, deren Behebung durch konkretes Handeln von Politik und Medien gefordert wurden. Dabei ging es vor allem um die Erlernung der Nachbarsprache und den ständigen Informationsaustausch der Nachbarn, der z. T. nur im engeren Grenzraum stattfindet. Über Erfahrungen eines Metropolgebietes berichtete der Geschäftsführer des „Metropolgebietes Szczecin e. V.“ Das Gebiet umfasst neben Stettin ein Gebiet von Stargard Szczeciński bis Swinemünde. Die erfolgreiche gemeinsame Arbeit auf allen Gebieten des gesellschaftlichen Lebens besteht seit 10 Jahren.

Am zweiten Tag stellten Vertreter der NGO von Stettin und Vorpommern den Stand der Vernetzung der zivilgesellschaftlichen Initiativen vor. Dabei erfuhren die deutschen Teilnehmer von der erstaunlich konkreten Unterstützung der Vereine durch die Politik und die Verwaltung auf der polnischen Seite. Die Vorsitzenden der beiden Deutsch-Polnischen Gesellschaften berichteten über die Entwicklung eines Bürgernetzwerkes Vorpommern, das Anfang Mai 2015 in Anklam gegründet wurde, um u. a. die Mitgestaltung der aktiven Bürger zu ermöglichen und die Voraussetzung für die Bildung einer Netzwerkstruktur für den Themenschwerpunkt der Metropolregion Stettin „Bürger, NGO“ zu schaffen.

Im Anschluss wurden in 3 Workshops Möglichkeiten der deutsch-polnischen Vernetzung diskutiert, um damit den Themenschwerpunkt „Bürger, NGO“ für das Entwicklungskonzept der Metropolregion ausfüllen zu können. Das große Interesse von mehr als 50 polnischen und deutschen Teilnehmern an diesen Workshops übertraf die Erwartungen der Organisatoren. Der Moderator der Konferenz, Pawel Szczyrski, zog auch für den zweiten Teil der Konferenz eine positive Bilanz. Die Ergebnisse der Workshops resultierten in dem Vorhaben, ein weiteres Arbeitstreffen polnischer und deutscher Aktiver für die Entwicklung einer Netzwerkstruktur für die Metropolregion Stettin zu organisieren. Sein Fazit lautete: „Das sind neue Dimensionen der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit!“

Programm XII. Pommernkonferenz